Gardaseetour 2007 "zwei Weißwürscht und a Brez'n" auf Tour. |
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Montagder ursprüngliche Plan war, am Samstag Richtung Gardasee zu starten und am Sonntag weiter nach Pontedera fahren, das Vespa Stammwerk besuchen.dann war Ricky - unser "Quoten-Nigger" - am Samstag auf eine goldene Hochzeit eingeladen, würde erst am späten Sonntag zurückkommen und somit musste der Start auf Montag früh verlegt werden. dann kam Christian (die zweite Weißwurscht) auf die Idee, statt nach Italien nach Kroatien zu fahren weil's billiger wäre. weil das Wochenende so vacant wurde, spielten wir auch gleich mit dem Gedanken, am Freitag zur 1. Mühlviertler Scooter Rally des VC Gallier in Kirchschlag bei Linz zu fahren. ich durfte aber mittags nicht aufbrechen und etwas über 300km können sich dann doch ziemlich ziehen, zumal wenn die Dunkelheit über einen hereinbricht. am Ende wurde dann doch der ursprüngliche Plan insoweit wieder aufgenommen, dass wir nach Italien fahren wollten und ein paar Tage am Garda- (oder irgendeinem anderen) See die Seele baumeln lassen wollten. diese Route hatte auch den Vorteil, dass ich sie erst zwei Wochen zuvor zur EuroVespa zumindest weitgehend schon gefahren war. |
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also ging es - nach einem trockenen Wochenende - erst am Montag - im Regen - los... erster Stop schon kurz vor Schongau: Ricky war schon völlig durchnässt und musste erstmal Klamotten wechseln. ich ging noch davon aus, dass es bei diesem "etwas heftigeren Nieseln" bleiben würde, bei dem die Kleidung durch den Fahrtwind wieder trocknet, und lieh ihm meine Regenhose. dann streikte erstmal Christians Vespa, bis wir ihr mit einer neuen Zündkerze auch neues Leben einhauchen konnten. ;) die kürzeste Strecke über Oberammergau hatte ich noch in schlechter Erinnerung wegen der Serpentinen hinter Oberammergau, die ich mir - und meinen Begleitern - nicht unbedingt auf regennasser Fahrbahn geben wollte. der Weg über Reutte bot uns darüber hinaus die Möglichkeit in Schwangau am Museumsladen vorbeizuschauen, wo Christian seine Vespa erstanden hatte. leider hat der Laden am Montag geschlossen. wir nutzten die Zwangspause zum Aufwärmen bei Pizza, Penne und Capucino in der gegenüber liegenden Pizzeria. im Spiegel konnte ich dann sehen, dass meine Jacke auch schon längst nicht mehr so dicht ist wie ich bis dahin immer vermutet habe. davon, dass ich darüber einen Regenponcho (allerdings fürs Fahrrad) getragen hatte, war erst recht nichts zu sehen! in Füssen dann der erste Schock: Ricky stürzt! glücklicherweise aber nichts Ernstes passiert. in Reutte versäumten wir das Tanken, fuhren am Plansee vorbei nach Ettal und landeten dann doch auf den Serpentinen, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen. dabei wurde ausgerechnet Ricky denn auch böse von einem Müllkutscher bedrängt, den ich an der nächsten Ampel schon mal gerne zur Rede gestellt hätte, ob er denn überhaupt schon mal was von "Sicherheitsabstand" gehört hätte. zum Glück für alle Beteiligten kam noch vor der Ampel in Oberau eine Agip-Tankstelle, wo wir uns abermals mit heißem Kaffee aufwärmten. der Regen war mittlerweile eher stärker als schwächer geworden. Rickys und Christians Vespe versuchten derweil ihre Fahrer davon zu überzeugen, dass sie "Schönwetterfahrzeuge" seien, aber dafür gab es von unserer Seite her keine Gnade. ![]() in Scharnitz aber war dann aber doch endgültig Schluss fürs Erste: Ricky wurde von Schüttelfrost gebeutelt. wir waren kurz vor 10:00 gestartet (08:00 war geplant gewesen) und waren bis kurz vor 20:00 gerademal 150km weit bis Scharnitz gekommen! am Info-Kiosk am Ortseingang half uns die Dame hinter dem Tresen eine Pension zu finden, wo wir uns erstmal ein warme Dusche gönnten und anschließend - in den noch verbliebenen trockenen Klamotten - am Bahnhof zum Essen gingen, während die Pensionswirtin unsere nassen Sachen in Trockner und Heizkeller trocknen ließ. |
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Dienstagmich ereilte die senile Bettflucht schon um 6:40. Frühstück gab's aber erst ab 08:00h.also Fernseher angeschaltet... aber was läuft am Montag vor 08:00 in der Glotze? Zeichentrick-Serien "für das aufgeweckte Kind" und europäische Wetterberichte. Schneewarnung für Oberstdorf im Juli! - na Bravo! Gewitterwarnung für Innsbruck - allerdings erst am Nachmittag. (na, da wissen wir doch, was wir zu tun haben! ;)) nach einem guten Frühstück konnte und sollte es also losgehen. aber erstmal musste die hintere Bremstrommel an Rickys PK richtig festgezogen werden. eigentlich wollten wir in Seefeld nach einem neuen Unterbrecher für Christians "Eva" suchen, kürzten dann aber doch direkt nach Innsbruck ab, wo sich Ricky erstmal eine eigene Regenausrüstung kaufte. die Wegbeschreibung hatte ich am Tag zuvor im Outdoor-Laden in Scharnitz als "am Bahnhof, 20 Meter hinterm Burger King" bekommen. an dem Bahnhof, den ich kannte, gab's zwar weit und breit keinen BK, aber zu einem Bahnhof führen Schienen und so fanden wir noch einen zweiten Bahnhof, sogar einen BK, der sich in eine Ecke duckte, und - wie versprochen - 20 Meter weiter den beschriebenen Laden für Motorradzubehör. nette Helme, nur leider außerhalb meines Budgets. dafür lag mein Körpervolumen wiederum außerhalb der angebotenen Größen. |
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![]() (typisch italienische Kost halt, aber "der Hunger treibt's rein". ;)) ![]() bis auf das unwillige Spucken von Eva. |
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![]() dabei fuhren wir an einem Piaggio-Center vorbei, wo wir endlich den schon seit Langem schon als Übeltäter vermuteten Unterbrecher besorgen wollten. entweder wollte der Mann im "hinteren Kammerl" unser deutsch/englisch nicht verstehen, oder er hatte wirklich keine Ersatzteile für Vespa vorrätig. er schickte uns ins Gewerbegebiet, aber da wollten wir "ohne Plan und Ziel" nicht erst suchen müssen. also wurde an der nächsten Tankstelle erstmal nur die Kupplung geflickt. weiter nach Caldaro/Kaltern. vor San Michele kurz etwas die Orientierung verloren (kaum biste mal 15 Jahre nicht da schon wird alles umgebaut! ;)) aber schließlich doch noch nach Caldaro gefunden, wo wir uns in einem Eiscafé erstmal wieder eine kleine Stärkung gönnten. hier wurde der Plan nochmal neu formuliert: Gardasee erreichen, und dann so weit wie möglich runter in den Süden. |
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![]() dort ging's dann erstmal wieder "gach" den Berg hoch nach Fai della Campagnella. ab Molveno wünschte ich mir wieder eine Tankstelle, aber diesmal reichte mein Sprit bis Riva di Garda, sogar bis nach Torbole, wo wir an einem Automaten einmal 5 und einmal 10EURo auf zwei Roller und Reservetank verteilten. (Eva bockte zwar, verbrauchte allerdings am Wenigsten. - naja, eine V50 hat ohnehin schonmal 25kg weniger im Blech als unsere PKs, Christian ist dazu auch noch ziemlich mager und dass mein Negid zu meinem Luxuskörper auch noch die Feldwerkstatt dazu tragen musste, wirkt sicher auch weniger verbrauchsoptimierend.) wie angekündigt braute sich im Norden ein Wetter zusammen (einen kleinen Nieselregen hatten wir schon bei unserer Einfahrt in Riva erlebt) also prügelten wir unsere Vespen weiter nach Süden. kurz vor Torri wollte ich eigentlich nur grundsätzlich mal wissen, was uns eine Übernachtung am Campingplatz kosten würde. das Angebot 24EURo pro Nacht, also 8EURo pro Nase, schien uns - zumal kurz vor Einbruch der Dunkelheit - nicht weiter verbesserungsfähig und wir bauten - gerade noch im Hellen - unser Zelt auf. wobei mir das eigentlich egal war, da ich lieber unter freiem Himmel schlafen wollte. Abendessen in der nächsten Pizzeria fiel leider flach, da die Küche - mittlerweile kurz vor 11 - schon geschlossen hatte. also kehrten wir in die - uns schon am Campingplatz genannte - Osteria ein. Essen und Getränke waren zwar lecker, aber mit 20EURo/Person auch etwas teuer. |
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Mittwochals ich so gegen 07:30 wieder zum aufrechten Gang fand, stand die Sonne schon deutlich über den Bergen am gegenübeligendenden Ufer.als nächster folgte Christian, Rickys Schönheitsschlaf dauerte noch etwas länger... ;) zuerst einmal holten Christian und ich in Torri das nötigste für ein solides Frühstück - unter anderem auch eine Feigenmarmelade - wobei der Besitzer des Ladens irgendwie enorm angetan war von meinem Lachen. nach dem Frühstück ging es dann erstmal - jetzt zu Dritt und ohne Gepäck - auf den Rollern weiter Richtung Süden, bis zum Freizeitpark Gardaland. Ricky befand unseren Stützpunkt für "zu langweilig" und so fragten wir bei zwei weiteren Campinplätzen an, was die Übernachtung dort kosten sollte. allerdings waren Chris und ich eher nicht bereit für Poolbenutzung und integrierte Spielhölle den geforderten Mehrpreis zu zahlen. zurück an den Strand von Lazise, genehmigten wir uns ein zweites Frühstück, anschließend holten Chris und ich erst mal was zum Trinken, während Ricky sich die Sonne des Südens auf Bauch und Rücken brennen ließ (tja, wea ko, dea ko... ;))... bei unserer Rückankunft wurde es dann unangenehm windig. das hieß: Fuß auf Handtuch, in Windrichtung fallen lassen, hinsetzen und sich den Sand ins Gesicht blasen lassen. oder sich kostenpflichtig eine Liege ausleihen, wobei das Problem mit dem Sand damit auch noch nicht wirklich gelöst war. also wieder Aufbruch, zurück Richtung Garda, einen Supermarkt aufsuchen, zwengs Grillware. ich hatte glücklicherweise schon vorher getankt, denn der Sprit, den Ricky und Chris bei ihrem Tankstop bekamen, wurde von den Vespen schlicht verweigert (interessanterweise mit unterschiedlichen Symptomen). zum Supermarkt mussten die beiden schon schieben sobald der Inhalt der Schwimmerkammer verbraucht war. also zog ich mit unseren Einkäufen los zum Stütz, um Feldwerkstatt und Reservekanister zu holen. (so bringt man auch den Tag rum... ;)) mittlerweile hatten die beiden an der Tankstelle ihren Tankinhalt reklamiert, die Kraftstofffilter mit vor Ort geliehenem Werkzeug gereinigt und waren somit auch wieder startklar. ![]() am Abend wurde dann auf einem geliehenen Grill gegrillt und das Essen an einem geliehenen Tisch auf geliehenen Stühlen verzehrt. irgendwie wurde es dabei schon recht schnell finster und so neigte sich ein weiterer Urlaubstag dem Ende. |
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Donnerstag![]() ein Kassensturz zeigte, dass sich unsere finanziellen Reserven dem Ende neigten. und da der Hinweg schon zwei Tage gedauert hatte, kamen wir überein, dass wir uns wieder auf den Heimweg machen wollten. gegebenenfalls hätten wir ja in Österreich noch einen gemütlichen Stop einlegen können.
zum Beispiel in Pai, in Torbole und in Arco... eigentlich wollten wir einer kleinen Straße durch die Berge an Trento vorbei folgen, waren dann aber plötzlich mitten drin im Getümmel, und der Weg, den wir fanden führte nur zur örtlichen Mülldeponie. also wieder zurück und da geschah es: Rickys PK fing wieder an unkontrolliert hochzudrehen. mit Vergaser reinigen war's diesmal leider nicht getan. also nichts mehr mit "Feldwegen" suchen, sondern ab auf die beschilderte Hauptstraße Richtung Bozen, denn mittlerweile war es doch schon wieder 17:00 durch und es schickte sich an dunkel zu werden. ![]() also suchten wir wieder mal eine Unterkunft in der Nähe... am nächstliegenden Campingplatz gedachte die Dame an der Rezeption mitnichten ein scheinbar sehr wichtiges Gespräch zu unterbrechen, weshalb ich mich - nach etwa zehn Minuten vergeblichen Wartens - meinerseits zurückzog. Arroganz ist eben auch eine Lebenseinstellung... mittlerweile hatte Christian - da stand ein Fiat 500! einer? - eine Werkstatt entdeckt, bei der noch Licht brannte. also machten wir uns alle auf, in der Hoffnung, dass man Ricky dort würde helfen können. wir erfuhren, dass die Werkstatt dem Sohn des vor Ort arbeitenden Lackierers gehörte und dieser bald auftauchen würde. weiters, dass der Laden, den wir in Auer entdeckt hatten, demselben gehörte (großes Aufatmen). Rickys Ansaugkrümmer wurde ausgebaut und neu geplant, der Filz auf die falsche Seite umgesetzt (aber was soll's) und die Mühle lief erstmal wieder sauber. wir bekamen dann noch den Tip ein paar Kilometer weiter eine Pizzeria aufzusuchen, wo wir uns bei Live-Musik - kurz vor 22:00 - noch jeweils eine Pizza gönnten und dann auf dem dortigen Parkplatz übernachteten. |
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Freitagzuersteinmal fuhren Chris und ich wieder nach Auer, um Semmeln zu holen und einen Cappucino zu schlürfen, während Ricky erst mal noch den Schlaf der Gerechten schlief... ;)an den abgedeckten Tischen der Pizzeria wurde dann erstmal gemütlich gefrühstückt bevor gemeinsam nach Auer aufbrachen, um dort in Rubens Laden nach einem Unterbrecher für Eva zu suchen. allerdings bestätigte sich hierbei Evas deutsche Herkunft, die einen eigenen Unterbrecher hat, der in Italien/Südtirol eher selten verlangt wird. |
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beim Frühstück hatte ich auf der Karte eine "Abkürzung" von Bozen über Sarentino nach Vipiteno/Sterzing. also in Bozen nach "Sarentino" gesucht,
und dann immer munter bergauf... jetzt war es an meiner Karre zu streiken: bei erhöhter Drehzahl war plötzlich und irgendwie "der Saft weg". Zerlegen und Reinigen des Vergasers brachte keine Veränderung. (vier Wochen später fand ich das Problem in der Kraftstoffzufuhr und konnte es dann auch beseitigen.) auch eine größere Düse ein paar Kilometer weiter nicht. ![]() im ersten Gang aber schaffte auch mein Negid schließlich die Steigungen zum Penser Joch, wo wir uns erstmal ein paar heimische Spezialitäten zum Mittag gönnten. auf dem Weg nach unten hatten wir dann das gegenteilige Problem: mein Negid war dank der größten Masse kaum zu bremsen. mit dem Resultat, dass ich bei einer Baustelle feststellen musste, dass meine Vorderradbremse so heiß geworden war, dass das Fett in der Nabe zu kochen begonnen hatte. leider - oder zum Glück - mussten wir an der Baustelle so lange bis zur Weiterfahrt warten, dass die Bremstrommel Zeit genug hatte wieder auf Betriebstemperatur abzukühlen. bis zum Brenner hatten wir noch zweimal angehalten, um nach Souvenirs zu suchen, fanden aber nichts, was unserem begrenzten Budget entsprach. in Matrei fielen wir dann noch in einen Supermarkt ein, um ein paar Schmankerl fürs abendliche Grillen einzukaufen. in Zirl begann es zu tröpfeln und wir legten unter einer Brücke unsere Regenklamotten an. als wir dann endlich weiter konnten, hatte sich der Regen aber schon wieder verzogen. kurzer Stop kurz hinter Scharnitz zwengs Pinkelpause und dann ein Plätzchen an der Isar zum Grillen und Übernachten gesucht. |
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Samstagkleines Frühstück, dann Aufbruch...erster Stop in Garmisch, zunächst mal wieder technisch bedingt. dann lud der Gasthof zum Hirschen zum vorgezogenen Mittagessen ein. weiter über Murnau (kaum ist man mal 20 Jahre nicht da, schon wird alles umgebaut! ;)), Tankstop in Weilheim, Dießen... kurz vor Pürgen segnet Rickys Kupplung das Zeitliche. erster Verdacht Haltekeil ist schnell bestätigt und das defekte Teil ausgewechselt. überlebt aber den nächsten Startversuch nicht. also fahre ich nach Landsberg, um den Trabbi mit Hänger zu holen, auf dem ich meinen Negid nach LL gebracht hatte... PK aufgeladen und so auch noch die letzten Kilometer geschafft. |
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